Unfallursache - Toter Winkel
Immer wieder kommt es durch rechts abbiegende LKW zu tragischen Unfällen, da Radfahrer und Fussgänger durch den toten Winkel übersehen werden. Diese Unfälle zählen zu den schwersten im
Strassenverkehr, da die Opfer kaum eine Chance haben.
Im Jahr 2003 gab es einen tragischen Unfall in Bremen, bei dem ein sechsjähriger Junge in Finndorf vor den Augen seiner Mutter von einem nach rechts abbiegenden 18-Tonner überrollt wurde. Das
Kind war sofort tot.
(Tageszeitung Weser-Kurier, Bremen 16.April 2003)
Es gibt keine verlässliche Statistik, wie viele tödliche Unfälle durch den „toten Winkel“ verursacht wurden, aber der HUK-Verband Köln hat in den 90er Jahren ermittelt, dass von 6 getöteten
Radfahrern, die von einem LKW erfasst wurden, sich vier im toten Winkel des nach rechts abbiegenden LKW befanden. Geschätzt wurde, dass es in Deutschland 140 Todesopfer aufgrund rechts
abbiegender LKW gibt.
(GUV-SI 8055 Information zur Verkehrserziehung / Juni 2003)
Sechsjähriger tödlich verunglückt
Bremen. Ein schrecklicher Unfall in Finndorf beschäftigte gestern die Polizei und die Staats-Anwaltschaft stundenlang mit den Ermittlungen. Direkt vor den Augen seiner Mutter wurde ein
sechsjähriger von einem Lastwagen überrollt. Das Kind starb noch an der Unfallstelle. Selbst hartgesottenen Polizeibeamten ging das Unglück kurz vor dem Osterfest unter die Haut. Nach den
bisherigen Ermittlungen waren Mutter und Sohn auf dem Radweg an der Straße Utbremer Ring Weidedamm unterwegs. An der Kreuzung Hemmstraße hielten beide, um das grüne Ampellicht abzuwarten. Der
Sechsjährige radelte zuerst los und wurde von einem rechtsabbiegenden 18-Tonner überrollt. Die entsetzte Mutter konnte selbst nur noch abspringen, das Unglück aber nicht verhindern. Obwohl der
Notarzt bereits vier Minuten nach dem Unfall...
WESER KURIER 16.04.2003
Die Idee ist, in möglichst vielen Grundschulen das Thema für die Kinder der Klassen 3 und 4 als Unterrichtsinhalt anregen. Mit viel Erfolg konnten wir dieses Projekt im September 2006 starten und
schon über 2000 Kinder über die Gefahren des Toten Winkel aufklären. Die Schulen nehmen dieses Thema sehr dankbar an.
Raus aus dem Toten Winkel heisst unsere Aktion. In einer Unterrichtsstunde sollen die Kinder auf die Problematik aufmerksam gemacht werden und Verhaltensregeln lernen, wie sich Unfälle mit LKW
vermeiden lassen. Verschiedene Unterrichtsmaterialien stellen wir den Lehrern zur Verfügung.
Dann kommt der praktische Teil: Round Table organisiert einen LKW und kommt damit an einem Vormittag auf den Schulhof. Wir stellen eine ganze Schulklasse in den Toten Winkel und jedes Kind darf
sich einmal an das Steuer setzen und so selbst einmal zu erleben, was der Tote Winkel bedeutet. Im wesentlichen besteht unser Projekt also aus 2 Teilen:
Im Unterricht, in der Woche vor dem LKW Termin,
- lernen die Schüler den Toten Winkel im Unterricht kennen.
- Sie sollen erkennen, dass man im Toten Winkel vom LKW- Fahrer weder
direkt, noch über einen Spiegel gesehen wird.
- Sie erfahren, dass man nur über Blickkontakt feststellen kann, ob man sich
im Toten Winkel befindet.
- Sie lernen Verhaltensregeln, um vor allem den gefährlichen Hinterrädern aus
dem Weg zu gehen.
Diesen Teil übernehmen die Lehrer/innen der Kinder. Als Unterstützung gibt es hierfür eine DVD, Overhead-Folien und einen ausführlichen Lehrerskript, der konkrete Anregungen für die Gestaltung
einer Unterrichtseinheit beinhaltet.
Im Praktischen Teil...
- Kommen wir mit einem LKW auf den Schulhof und es
- werden alle Kinder um den LKW im Toten Winkel gruppiert.
- Die Kinder können sich dann der Reihe nach in das Führerhaus setzen, um selbst zu erleben, dass kein Kind zu sehen ist, sondern alle (es können über 30 Kinder sein!) im
toten Winkel stehen.
Zwei zusätzliche Gefahrensituationen wollen wir besonders verdeutlichen. Der besonders gefährliche Tote Winkel, auch unmittelbar vor dem Führerhaus und der Nachlauf der Hinterräder, die enge Kurven schneiden können.
Die Kinder sollen so lernen wie man Unfälle vermeidet. Folgende Verhaltensregeln können helfen:
- Immer den Blickkontakt zum Fahrer suchen,
- größeren seitlichen Abstand zu Fahrzeugen halten,
- vorsichtshalber umdrehen, bevor man eine Kreuzung oder Seitenstraße überquert, um ich zu vergewissern, ob nicht ein Rechtsabbieger von hinten
kommt.
- Kurz: Raus aus dem Toten Winkel.
Der Pappaufsteller
Das Herzstück unserer Aktion. Die Frage war, was können wir den Kindern mit nach hause geben? Was wird Sie immer wieder an die Gefahr erinnern?
So kamen wir auf die Idee mit dem Papp-LKW. Zur Nacharbeit Zuhause schenken wir allen Kindern einen Papp-Aufsteller, mit dem der Tote Winkel mit Spielfiguren nachgespielt werden kann. Die Kinder
können auf diese Weise ihren Eltern berichten, was sie über den „Toten Winkel“ gelernt haben.
Der Blick des Kindes durch das „Papp-Führerhaus“ vermittelt einen ähnlichen Eindruck, wie aus einem LKW. Die Kinder können den LKW bemalen und wir erhoffen uns dadurch eine lang anhaltende
Erinnerung an die Gefahren des Toten Winkel.
In immer mehr Städten und Regionen bietet Round Table dieses Projekt an. Unser Ziel ist es, mit Unterstützung der Schulen und Lehrer/innen, in ein bis zwei Jahren 100.000 Kinder mit diesem
Konzept über die Gefahren des Toten Winkel informiert zu haben.
Für die Fortführung und Weiterentwicklung dieses Projekte sind daher Sponsoren und Spenden nötig. Unser Einsatz bleibt selbstverständlich ehrenamtlich.